Der TSV Weilheim verliert sein letztes Teckderby der Saison denkbar knapp gegen den VfL Kirchheim mit 24:25 (14:13). Beide Mannschaften lieferten sich ein hochspannendes Spiel mit dramatischem Ausgang.

Das Derby zwischen dem TSV Weilheim und dem VfL Kirchheim hatte alles, was ein Derby ausmacht: Kampf, Emotionen, Dramatik und Spannung bis zum Schluss. Die Partie entschied sich in der Schlusssekunde. Hier zeigte sich, wie dicht Sieg und Niederlage im Handball zusammenliegen können: Der TSV Weilheim in Unzahl kam von Linksaußen zum Abschluss, Kirchheims Torhüter Oliver Latzel parierte, den Abpraller landete bei den Weilheimern. Nachschuss TSV Weilheim. Erneute Parade Latzel. Der Abpraller landete diesmal bei den Kirchheimern. Es verblieben noch zwei Sekunden zu spielen. Der TSV Weilheim stoppte durch ein Foul den ballführenden Kirchheimer. Die Schiedsrichter vertraten die Auffassung, dass die Aktion ein böswilliges Foul der Weilheimer war. Und entschieden auf „Rote Karte“ für den TSV samt Siebenmeterstrafwurf für den VfL. Roman Keller verwandelte den fälligen Strafwurf zum siegbringenden 25:24 für die Gäste. Was die Weilheimer Gemüter an diesem Abend besonders erhitzte, war die Leistung der beiden Unparteiischen. Aus Weilheimer Sicht, entschieden diese Spielsituationen häufiger zuungunsten des TSV. Das Schiedsrichtergespann sprach gegenüber dem TSV Weilheim sechs Zeitstrafen aus, gegenüber dem VfL Kirchheim nur zwei. Der VfL Kirchheim erhielt in Summe sieben Siebenmeter-Strafwürfe, der TSV Weilheim hingegen nur einen. Insgesamt fühlten sich die Weilheimer von den Schiedsrichtern benachteiligt. Die Niederlage alleine an der Schiedsrichterleistung festzumachen, ist allerdings nicht richtig. Ein Grund für die Weilheimer Niederlage lag darin, dass die Angriffsleistung der Gastgeber in der zweiten Halbzeit deutlich nachließ. Zehn Tore in Halbzeit zwei sind zu wenig, um gegen den VfL Kirchheim zu gewinnen. Unabhängig vom Spielausgang war das Spiel Werbung pur für den Handball. Beide Mannschaften schenkten sich nichts: Es war Pfeffer in der Partie, wobei der TSV Weilheim den besseren Start erwischte. Vor allem Weilheims Jakob Klein spielte immer wieder Kreisläufer Dominik Klett frei oder traf selbst. Der TSV Weilheim hatte in der ersten Halbzeit die Feldhoheit. Zwischenzeitlich führte die Mannschaft von Martin Weiss mit vier Toren, wie beim 10:6 (13. Minute). Die Kirchheimer stellten daraufhin ihre Abwehr auf eine offensivere 5:1-Formation um, womit der TSV Weilheim merklich Probleme hatte. Bis zur Halbzeit schmolz der Weilheimer Vorsprung auf 14:13. In der zweiten Halbzeit knüpften die Weilheimer zunächst an die gute Leistung der ersten Halbzeit an und zog auf 22:17 (45. Minute) davon. Mit zunehmender Spieldauer wirkte der TSV Weilheim allerdings gehemmt. Die Kirchheimer verkürzten immer weiter, bis die eingangs beschriebene Situation die Partie zugunsten des VfL entschied. Auch lange nach der Partie haderten die Weilheimer noch mit dem Spielverlauf: „Wir haben eine gute Leistung gezeigt und den VfL Kirchheim am Rande einer Niederlage. Hätten wir an jedem Spieltag der Saison diese Leistung abrufen können, hätten wir deutlich mehr Pluspunkte auf dem Konto“, so Weiss nach dem Spiel.
Für beide Mannschaften steht nun das spielfreie Osterwochenende an. Danach spielt der TSV Weilheim beim TSV Dettingen/Erms 2 und der VfL Kirchheim empfängt zuhause die HSG Ebersbach/Bünzwangen.

TSV Weilheim: Illi, Mayer; Auweter, Banzhaf (4), Braun (1), Späth, Zettl (2), Wernecke, Seyferle, Stark (4/1), Roth, Klein (4), Sigel(1), Klett (8).

VfL Kirchheim: Pisch, O. Latzel; S.Latzel (1), Metzger (8), Pradler, Mikolaj (4/2), Zoll(1), Schwarzbauer, Keller (4/2), Real (2), Sadowski, Rudolph (5).